Jahresbericht 2021 - Seniorenzentrum Oberburg

10 Bezugspersonen-System In der Pflege wurde das Bezugspersonensystem eingeführt. Dieses ermöglicht einen kontinuierlichen, pflegetherapeutischen Prozess zwischen Bewohnenden, Angehörigen, Ärzten und der dafür verantwortlichenBezugsperson. DieBedürfnisse der Bewohnenden stehen im Mittelpunkt, es entsteht eine vertrauensvolle Beziehung. Die Zuteilung der Bewohnenden auf eine PflegeFachperson, sowie auf ein bis zwei Pflege-Mitarbeitende erfolgt im Voraus oder aber spätestens nach der Aufnahme ins Seniorenzentrum. Beim Eintritt sind die Bezugspersonen, wenn möglich anwesend. Die Einführung des Bezugspersonensystems bringt für alle Beteiligten Vorteile mit sich: Die Bewohnenden profitieren von besserer Betreuungsqualität, ihre Bedürfnisse werden verbindlicher umgesetzt. Durch die klare Strukturierung ist die Ansprechperson für die Bewohnenden stets klar, womit eine engere Beziehung zwischen Bewohnenden und Betreuungspersonen entstehen kann. Für das Pflege-Team gibt das Bezugspersonensystem eine Struktur. Durch die klare Organisation sind die Verantwortlichkeiten im Schichtbetrieb definiert, was die Koordination zwischen Tag- und Nachtdienst verbessert. Die Arbeit im kleinen Team ermöglicht den Mitarbeitenden autonomes Vorgehen, was die Motivation steigern kann. Die Stationsleitung kann die Verantwortung an die Pflege-Mitarbeitenden delegieren. Diese sind z.B. in Absprache mit den Angehörigen verantwortlich für Hygieneprodukte sowie die Neuanschaffung von Kleidung für die Bewohnenden. Ferner kümmern sie sich umdie Reinigung der NachtSeit Dezember 2021 wird nach dem Bezugspersonen-System gearbeitet. Dieses bringt für Bewohnende, Angehörige und Mitarbeitende zahlreiche Vorteile mit sich, was die Zufriedenheit steigert. tische, der Schränke und der Hilfsmittel wie Rollstuhl und Rollator. Die Pflege-Mitarbeitenden sind im Austausch mit den Fachpersonen und melden ihnen Auffälligkeiten. In Problemsituationen ist so sichergestellt, dass frühzeitig und effizient gehandelt wird. Zum Geburtstag und zu Weihnachten organisieren sie ein passendes Geschenk für die Bewohnenden. In jedem Zimmer hängt ein Bild der Bezugspersonen, somit ist für Bewohnende und Angehörige ersichtlich, an wen sie sich wenden können. Das Bezugspersonensystem ist für die Angehörigen eine Entlastung. Dadurch dass für den Bewohnenden die Bezugspersonen beim Eintritt vorgestellt werden, wissen die Angehörigen, wer für ihr Familienmitglied verantwortlich ist. Der Kreis mit drei Bezugspersonen ist bewusst klein gehalten, was einen potenziellen Stressfaktor eliminiert und zu einem besseren Vertrauensverhältnis und höherer Sicherheit führt. Im Intervall von drei Monaten findet ein Gespräch zwischen Bewohnenden, Angehörigen und Bezugspersonen statt. Bei diesem Austausch soll einerseits über den allgemeinen Zustand des Bewohnenden informiert werden, andererseits sollen die Angehörigen in diesem Rahmen die Möglichkeit erhalten, Wünsche und Anregungen zu äussern. Dadurch wird eine transparente Kommunikation gefördert. Das Intervall kann nach individueller Absprache, wenn gewünscht angepasst werden. All diese Vorzüge des Bezugspersonensystems erleichtern die Arbeit und das Zusammenleben auf verschiedenen Ebenen – die Zufriedenheit steigt bei allen Beteiligten. Ursula Scheidegger

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