Jahresbericht 2021 - Seniorenzentrum Oberburg

6 Vorwort der Geschäftsführerin Nachdem den Pflegeeinrichtungen im ersten Corona-Jahr viel Sympathie und Solidarität entgegengebracht wurde, flaute die Welle im Jahr 2021 ab und es wurden kritische Stimmen laut. Im Fokus stand die Frage, ob es richtig war, die Pflegeeinrichtungen im ersten Lockdown so lange von der Öffentlichkeit abgeschirmt zu lassen und ob eventuell ein Fehlverhalten in verschiedenen Schweizer Heimen zu CoronaTodesfällen geführt haben könnte. Schweizweit griffen die Medien das Thema auf, was den Druck auf die Pflegeeinrichtungen noch zusätzlich erhöhte und die Arbeit erschwerte. Im Seniorenzentrum Oberburg waren wir stets froh über die klaren Empfehlungen, die wir von der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern erhalten haben. Sie gaben uns die Richtung und den Rahmen im Corona-Alltag vor, so dass wir uns auf unser Kerngeschäft, die Pflege und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner konzentrieren konnten. Tatsächlich beschäftigten uns im Jahr 2021 eher die quarantäne- und isolationsbedingten Absenzen unserer Mitarbeitenden als an Corona erkrankte Bewohnende. Auch wenn wir alle nach zwei Corona-Jahren die Sonderschichten, die es immer wieder zu leisten galt, müde sind und die Zusatzkosten für die Schutzmaterialien die Pflegeeinrichtungen finanziell an ihre Grenzen brachten, ist trotzdem ein ungebrochener Wille und eine Einsatzfreude im Seniorenzentrum spürbar. Denn vieles wurde im Heimalltag bereits 2021 wieder möglich. Feste wurden gefeiert, Ausflüge gemacht und Darbietungen besucht. Eine Bewohnerin brachte es treffend auf den Punkt, indem sie sagte, dass sie während dem Besuchsverbot im Pflegeheim lebte, wie vorher über Jahre zu Hause in ihrer Wohnung. Isoliert und abgeschnitten von der Aussenwelt. Das Leben im Pflegeheim ist aber im Normalfall geprägt von Begegnungen, Abwechslung und einer Kultur des Miteinander. Alles eben, was das Leben ausmacht. Es wird den Pflegeeinrichtungen nie gelingen, mit dem ursprünglichen zu Hause der Bewohnerinnen und Bewohner zu konkurrenzieren. Was wir aber können ist, Menschen in einer Lebensphase, in der sich der Radius aufgrund von Gebrechlichkeit und Alter auf ein Minimum beschränkt, eine sichere Umgebung, eine qualitativ hochstehende Pflege und einen abwechslungsreichen Alltag bieten. Ich möchte allen ein herzliches Dankeschön aussprechen, die zum Gelingen des Geschäftsjahres 2021 beigetragen haben. Den Bewohnerinnen und Bewohnern mit ihren Angehörigen für ihr Vertrauen, den Mitarbeitenden des Seniorenzentrums für ihre Arbeit und Verbundenheit und dem Stiftungsrat für sein Engagement. Irene Minder Ruch Geschäftsführerin

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